Sonntag, 6. Dezember 2015

Das östliche Conservative und wir



Das Conservative in Al Kaida und Islamischer Staat

Die heftige Gewalt und Wehr in diesen moslemischen Bewegungen hat wie ich es sehe diese treibenden Ursachen:



 1)  Gegenkraft gegen, oder Rache für unterdrückenden und ausbeutenden westlichen Kolonialismus in den vergangenen 300 Jahren. Dabei sollten wir auch an ähnliche, kolonialistische Bewegungen des Islam, besonders aus Arabien und Persien, denken. 

Westliche Reaktion: In Demut und Dankbarkeit – und mit Vorsicht (das heißt: NICHT naiv) – Hilfe geben und Anpassung (was ja schon geschieht) – siehe „Forschung im andern Land“  von Stefan Wellershaus, Abdruck aus „Die Unabhängigen“ 11.08.1978, 13. Jahrgang 32,  München.   Die östlichen Bewegungen müssen wir menschlich ernst nehmen.


2) Von vielen (eher organisierten und conservativen Menschen) auf der Erde erfühlte Bedrohung aus der zunehmenden  (weniger organisierten) Dynamik in Kultur, Moral und Gesellschaftsstruktur in den letzten 100 Jahren: Seiten 30 und 34 in Jürgen Fischer, „Sexuelle Liebe im Jetzt“ (ISBN 978-3-89060-656-9).  Zitate: „mit Wilhelm Reich ausgedrückt: Organisiert werden kann immer nur das Krankhafte im Menschen – das natürliche, lebendige Leben lässt sich nicht organisieren.  und:  „Bring deine Sexualität in Ordnung, indem du die Sexualität lebst, die deinen Körper mit deiner Seele vereint. Wenn alle das tun ..., ist die Welt zu retten. Das ist die zweite sexuelle Revolution ...“
Westliche Reaktion: für Jean Gebser´s „Integrat“ werben, Überwindung von Matriarchat-Patriarchat-Denken. 
3)   Auch sozio-kulturelle Evolution nach Andrew Cohen und Ken Wilber, auch Osho. Ängste vor Zerfall des Patriarchats.
Westliche Reaktion: für Jean Gebser´s „Integrat“ werben, Überwindung von Matriarchat-Patriarchat-Denken.  Auch mehr emotionale Bildung bei Kindern, deren Anerkennung, besonders in der Indigo-Bewegung erdweit (seht zum -Beispiel hier: „Indigo-Kultur, die Indigo-Bewegung, http://madaceae-a.blogspot.de “).
4) Angst vor der hohen Geschwindigkeit dieser Veränderungen.
Westliche Reaktion: Kultur-Austausch, Bildung, Fortpflanzunmgs-Planung (Tantra?, siehe Fischer)
5) Anheizen der Feindschaft aus dem Osten durch westliche politische Machtspiele und westliche wirtschaftliche Bedürfnisse: Versorgung mit Waffen und anderen technischen Hilfsmitteln wie soziale Netze. Anheizen durch wirtschaftliche Bedürfnisse der Industriestaaten, besonders wegen Bodenschätze
Westliche Reaktion: Staatliche Kontrollen, sowie Einschränkungen der industriellen Bedürfnisse durch gemeinsame Verträge.
6) Machtbedürfnisse bei Kalifen und ähnlichen sind nicht anders als bei Staatsführern im Westen.
Westliche Reaktion: Völkische Trennung (leider. Erstmal Pflege des National- und Stammes-Bewußtseins, Auflösung derselben kann später kommen).Vorbild- Politiker, denen ihre politische Position nicht zur Befriedigung ihrer Macht dient, in gewissem Ausmaß Angela Merkel. Viel mehr aber der Dalai Lama.
7) Vielleicht sind viele Männer im moslemischen Raum enttäuscht über das Verhältnis MannFrau. Vielleicht spüren die Leute – auch Frauen –, daß da was fehlt: die volle Auslebung von Liebe und Sex, so wie es Jürgen Fischer beschreibt. Benachteiligung der Hälfte der Menschheit: der Frauen nämlich, besonders der vergewaltigten Frauen und Mädchen der überwältigten Gruppen (Jesiden usw). Mit der Folge des Neides auf die westlichen Leute mit ihrem „besseren“ Sex und Liebe und Beziehungen.
Westliche Reaktion: Öffnung unserer Liebeskultur für alle Menschen/Kulturen, wenn wir selbst denn eine solche Kultur endlich mal hätten (seht Fischer´s Buch).
 




Mittwoch, 25. November 2015

keine Liebe, nur Widerstand und Kämpfen




Meine Blogs für das Menschliche im Osten:

 

 


261 - wir Menschen und der Verlust unserer Liebe

jedoch: vorder-asiatische Dichtung - deutsche Dichtung, Liebes-Poesie

hier:

 

805 - für Syrien

das östliche Conservative und wir

hier:

keine Liebe, nur Widerstand und Kämpfen

hier:

http://kampf-in-syrien.blogspot.de/2015_11_01_archive.html

 

834 - Flüchtlinge in Deutschland 2015

Flüchtlinge - grüne Sahara - Desert Greening

hier:

http://deutschl-fluechtlinge.blogspot.de/2015/11/fluchtlinge-grune-sahara-desert-greening.html

 

Flüchtlinge aus dem Osten und Süden in Deutschland







Erotik – Autoerotik – Selbst-Erotik, Selbstliebe
meine Träume in der letzten Nacht
Eroticism – Auto-eroticism – Self-Love
my Dreams of the last Night

 eine märchenähnliche Annäherrung an den Frieden 

1 und/and 2

1) Lorim
-- in einer alten Stadt wandere ich umher. Diese Stadt zeigt sich mit Altem, in schwarz-rotem Gemäuer, düsteren, engen Fußgängertunneln, Bahnüberführungen mit schwarz rauchenden Lokomotiven, dunkelroten und fettigen Ziegelstein-Mauern, mit grauen Fußgängern, mäßig gefüllten Läden, düsteren Bars . . . . Irgendetwas suche ich. Wie immer trage ich einen fersen-langen, weiten Rock, und darunter einen knielangen, fast weißen Unterrock mit grauem Spitzenrand, beide Röcke sind weit und ein wenig flatternd. In einer zur Straße offenen Bar setze ich mich auf einen Barhocker.
Mein Rock? Hellgrün mit schmalen, gelben Streifen, senkrecht.   Einige rote Punkte unregelmäßig dazwischen verteilt.
Jemand sitzt auf dem Nachbarhocker, mir zugewendet. Ich stütze den linken Fuß etwas hoch auf eine Querstrebe seines Hockers.  Er streckt die Hand aus und berührt mein linkes Knie, von dem ich den Rock etwas zurück gestreift hatte. Mir wird wohlig in dieser düsteren Altstadt-Stimmung. Dann fühle ich eine andere Hand mehr von unten unter dem Rock. Diese Hand berührt die nackte Haut über dem Strumpfrand, ganz oben am Oberschenkel, dort wo die Haut so feinfühlig ist, erogen ist. Die Hand bewegt sich höher und berührt und umfaßt meinen fast nackten Unterkörper. Ich blicke hinunter, und ein Paar weiche, liebevolle Augen sehen mich an. Da sitzt jemand auf dem Fußboden vor und unter meinem Barhocker und gibt mir diese Schmeicheleien.
Meine Röcke sind weit, und das verführt mich immer wieder, kühle Luft und fast unbedacht Blicke drunter zu lassen. Ich denke, DAS sind die ursprünglichen Hauptgründe, daß ich so gerne Röcke trage, schon von früher Kindheit an. Und mit zunehmendem Alter immer dringender. Ich brauche diese Röcke für meine starke und feine Selbst-Erotik. Ich liebe meinen Körper, besonders die Haut. Ich liebe es, wenn auch andere meinen Körper lieben.
Und die Beine bedecke ich gerne mit feinen Langen Strümpfen. Sie lassen oben einen Teil der Oberschenkel frei —  frei für die Kühle der Luft und frei für mehr oder weniger erwünschte, zufällige Blicke anderer Menschen und Tiere. Und die Langen Strümpfe habe ich gerne mit zwei oder vier Strumpfhaltern gehalten, die oben an einem Hüfthalter oder Strumpfhalter-Gürtel angeknöpft sind, die ich unter der Oberkleidung trage – wie in unserer Kultur seit Jahrhunderten üblich, eher bei Frauen und Kindern als bei Männern. Im Gespräch zeige ich gerne die Strumpfhalter, sie haben die bekannten blitzenden Drahtklammern am Ende, mit denen ich die Strümpfe fest klammere. Eine Zierde meines Körpers, denke ich
 
BILD: Strumpfhalter.
Das alles sind wohl meistens erworbene oder selbst anerzogene Muster, entstanden aus prägenden Erlebnissen in Kindheit und Jugend. Oder auch aus angeborenen erotischen Bedürfnissen, meine ganz eigenen Bedürfnisse.
Es sind gute, erotische Gefühle, auch wenn ich das auf alten Fotos sehe oder selbst zeichne – vorwiegend bei Knaben, denen ich mich als ehemaliger Knabe (im alten Leben?) nahe fühle.
Mein großer Hund steht auf und steckt seine Nase unter meinen Rock, er leckt da unten, hingegeben. Sehr geliebte Gefühle. Und dann leckt er an den empfindsamen Seiten meiner nackten Oberschenkel, eine lange Zeit, wohl zehn Minuten, inbrünstig
Ich stehe auf, und der Mensch unter dem Hocker und mein Hund folgen mir. Der Mensch ist etwas kleiner als ich, ein wohl fünfzehn-jähriges Wesen, Mädchen oder Junge. Die Kleidung verrät nichts. Die leise helle Stimme auch nichts. „Darf ich mit dir kommen? Ich werde dein Haus pflegen und ein wenig essen und mein Schlafen und Träumen feiern.„ Das Kind trägt einen langen Mantel. Die Haare sind Nacken-lang und wehen weich im Winde.  Unter dem Mantel sehe ich gelegentlich beige Strümpfe, so wie ich sie trage. „Wie nenne ich dich?„ Nur ein Achselzucken. „Darf ich Eike sagen? Das passt für Mädchen und Junge.„ Ein Nicken. Eike beginnt leise ein helles Lied zu summen. Mir kommen die Tränen, so schön ist das Ganze. Wir setzen uns auf ein Mäuerchen am Hafen, und ich genieße.  Eike summt liebevoll weiter.  Eike schlägt die Mantelschöße etwas zur Seite, und ich sehe die bestrumpften Knie.
Viel Wärme spüre ich im Herz.  Eike, ein großes Kind mit viel Gefühlen. „Gerne würde ich dich ein wenig umarmen, ja?„  Doch Eike wird das zu viel, lehnt ab.  Eike berührt meinen Hals und meinen Arm, „das ist doch genug, oder?„ Und pflückt ein gelbes Blümchen aus der Mauer, „das ist doch genug, nicht?„  Ich lege das Blümchen auf meinen nun blau-grün karierten Rock, ein gelb-blaues-grünes Strahlen im Schoß.  In Eike´s Gesicht strahlt es auch. Zu unseren Füßen liegt mein Hund.
Und die Mantelschöße noch weiter geöffnet, und Eike zeigt einen beige-blaßgrün karierten Rock, „Das ist ein Kleid; sieh mal, auch das Oberteil hat dieses Muster.„  Die Strümpfe sind auch beige und passen zum Kleid.  „Welches Muster ist das? Ein schottischer Tartan?„  „Ach ja, so ähnlich. Ich war mal in London, und da sah ich einen schottischen Stoffladen, und da habe ich mir diesen Stoff gekauft, und meine Mutter . . . sie kann so gut schneidern. Sie hat mir dieses Kleid genäht.„
„Ich ziehe lieber Kleider als Hosen an, und Röcke, alles bunt, am liebsten kariert, schottischen Stil, oder irischen Stil. — Auch zur Schule.„    „und passende Strümpfe?„ „ja natürlich, sieh mal hier, wie lang die sind, viel länger als deine,„ und Eike zieht kurz den Kleiderrock hoch und zeigt mir das obere Ende der Strümpfe hoch oben neben dem Hüftknochen, befestigt an irgendetwas in der Unterkleidung. Und schlägt ihn wieder runter, legt ihn auf  die Schenkel. „Und das sind meine Strumpfhalter, echte mit Drahtschlaufen, nicht so Kinderknöpfe wie deine,„ höre ich eine etwas spöttisch gemeinte Bemerkung, die aber an den Tatsachen vorbeigeht, denn auch ich habe solche Schlaufen.
„Und nun möchtest du sicher wissen, ob ich Mädchen oder Junge bin, ja?„    „Na ja, in der Bar hatte ich noch diese Frage, aber nun nicht mehr. Für mich strahlst du von beidem eine Menge aus, Junge und Mädchen, mal so, mal so. Und das ist wunderschön!„    „Das freut mich, so möchte ich sein. Ich werde es dir nicht zeigen, du sollst dich auch nicht bemühen oder es erraten. Lass es so wie du es nun erfühlst. Wenn du mich mal nackt siehst, nimm nicht wörtlich oder ernst, was du siehst, sieh am besten wo anders hin. Stimmt sowieso alles nicht.„
Wir gehen in mein Häuschen in einem Vorstadtgarten. Nein, das ist eher ein kleiner und alter Park. Da stehen auch zwei große Ginkgo-Bäume.  „Dein Name Eike passt mir nicht, er ist so hart,„ sage ich.  „Denk dir einen anderen aus.„  Mir fallen ein paar ein: Lorim, Larion, — „du hast am Ende die Entscheidung — doch vielleicht können wir auch mal den einen, mal den anderen Namen nehmen, oder?“   Inzwischen merke ich langsam, Lorim ist eine Fee, ein nicht-menschliches Wesen, nur menschen-ähnlich. Anders kann Larion nicht zugeordnet werden — „ich kann überhaupt nicht zu-geordnet werden,„ meint Lorim still lächelnd.
Nein, ein-e Fee stimmt auch nicht. Wenn ich schon unsere Sprache nehme, dann müsste es das Fee heißen, und so will ich es auch halten. Larion, das Fee. Lorim, das Fee.
Wir sitzen unter den Ginkgos auf dem wilden Rasen. Der Name meines Hundes, unseres Hundes sage ich nun, ist Nanok, war schon immer so und soll nicht verändert werden. Und mein Name?  Ich frage Lorim, „nun, vielleicht Arion? Nein das wäre meinem Larion zu ähnlich, doch warum nicht? Ähneln wir uns nicht?„
Lorim trägt feste Schistiefel, derbe wie es gar nicht passt zu den zarten Beinen und hellen Strümpfen, denke ich.   „Zieh sie doch aus, hier im Garten,„ sage ich. „Ach, ich mag den Kontrast zwischen meinen Beinen, meinen Strümpfen und diesen Stiefeln, dazwischen die altmodischen Schisocken. Strümpfe beige, Socken grau, Stiefel dunkelbraun — das ist doch fast wie eine Flagge„  „Und dazu dein buntes Kleid.„
„Weißt du, ich liebe meine Beine — überhaupt liebe ich meinen ganzen Körper. Manchmal denke ich mir feine, zarte Flügel — wie Eintagsfliegenflügel, und dann schwirre ich in der Luft. Doch gerade jetzt geht es nicht. Ich spüre, du wünschst dir das, aber jetzt gerade nicht. Oder wie eine Köcherfliege, da habe ich für deinen Bericht ein Bild gefunden, hier:„
BILD: Köcherfliege
Lorim legt sich auf den Rücken und stellt die Knie auf und schläft ein. Nach einiger Zeit kommt ein Goldammer-Hahn geflogen und landet auf einem der Knie. Ein neuer Kontrast: der braun gemusterte Vogel mit dem strahlend-gelben Kopf und die beige Knie von Larion.  Den weiten Kleidstoff um den Körper gerafft. Die Arme unter den feinen Kopf gekreuzt. Die langen, braunen Haare in Gras und Kräutern ausgebreitet, wie ein Strahlenkranz. Lorim beginnt leise zu zwitschern, der Vogel fällt in den Gesang ein, ein kleines Vogel-Lied. Aus dem Lied höre ich heraus „Wie, wie hab´ ich dich lieb.„
Da setzt sich das Kind auf, gähnt und beginnt, seine Beine zu streichen, zu massieren, beugt sich vor und küsst die Knie. Lacht hell und meint, „siehst du nun, ob ich ein Mädchen bin?„  Der Vogel war ein paar Meter weiter geflogen und pickt im Gras, ein zweiter Vogel, ohne das Gelb am Kopf, setzt sich daneben und pickt auch. Larion sieht gerührt hin und sagt, „wir könnten auch etwas essen, ich werde einen Haferbrei machen, richtig so? Hast du so was?„
„Und mach einen Kornkaffee, bitte, mit Ziegenmilch.„   Lorim´s Kleiderrock fliegt beim Aufspringen, und ich sehe die langen Beine in den beige Strümpfen — fast bis oben hin. Lacht schrill und streift mit den Händen die Rockschöße nach unten — verlegen? Ich glaube nicht. Doch dann klettert das Fee auf den Kirschenbaum und pflückt ein paar süße Kirschen, und lacht mich aus und lässt den weiten Rock wieder fliegen — wie Feen-Flügel, denke ich. Springt runter, und wie dabei das Kleid um Lorim´s Kopf fliegt, sehe ich schnell wo anders hin, weil sich das so gehört — in unserer Abmachung, unserer Liebe.
Liebe? Ja, das ist es wohl. Ein wenig erotisch gefärbte Liebe.
Zum Essen sitzen wir weiter auf dem Rasen. Lorim legt sich hin und zieht mich zu sich, lockt wie der Goldammer-Hahn vorhin, „Wie, wie hab´ ich dich lieb„, genau so.  Ganz gerührt bin ich und lasse mich locken. Lorim zieht mich neben sich, streichelt meine Knie, gurrt dabei wie eine dieser Turteltauben im Park, ich frage, „bist du eine Taube? Was bist du eigentlich?„  Lorim lacht mich an, lacht mich aus und wendet sich zur Seite. „Weißt du das noch immer nicht? Ein Fee, ein Feen-Kind, ein Liebhaber-Kind.„    und küsst mich leicht auf eine Wange, „ein Küsser-Kind, ein Turtel-Kind„.
Lorim streichelt meine Beine entlang, vom Fuß bis an das Ende der Strümpfe —  durch die leichte Rauhheit der Strümpfe ist es mir wohlig, streicht über die Strümpfe, vibrierende Gefühle innen in den Beinen, das Kind fasst mit seinen Fingerspitzen den Strumpfstoff und zieht ihn etwas nach unten, spannt dadurch den Strumpfhalter etwas in die Länge —, sieht in meine Augen, oh wie schön:  Lorim´s Augen sind, ganz bunt, blau-grün mit goldenen Fleckchen, schwarze Wimpern mit kleinen Tröpfchen wie Honig an Liebes-Blüten, gedacht für eine Hummel — ein wenig tränig die Augen . . .
und zieht meine Unterwäsche mit dem Strumpfhalter etwas fußwärts, zieht mich damit ein wenig aus. — fein gezogene Brauen, auch schwarz, keine Stirnrunzel, alles glatt und kindhaft entspannt. Wissende, weise Augen. Lächelnde Lippen, rosa und kindhaft voll —  eben alles feenartig.
Streicht mit der tastenden Hand über meinen Unterleib und tief unter das lockere Kleid und findet so alle meine Körper-Chakras. Die Chakras erschüttern sich unter der feen-kindlichen Berührung. Sie geben von sich, was sie haben: die Sehnsucht nach der Erde, nach der Lebendigkeit, nach der körperlichen Nähe, nach dem kosmischen Ausmaß der Gefühle, nach der Lust der eigenen Stimmen, nach den forschenden Blicken tief ins eigene Innere, nach dem blitzartigen, dem scharfdenkenden Aufstieg hinauf in die Unendlichkeit.
Der Hund erhebt sich und fühlt sich auch berührt, kommt leicht schnüffelnd zu uns und legt sich wieder, dicht neben meine Seite. Lorim legt sich auf meinen Bauch, ich fühle die vibrierende Lebendigkeit von Lorim´s Inneren, den Eingeweiden, ich strecke die Arme über den Kopf zur Seite, stöhne leicht vor Lust. Lorim´s Stöhnen ist ganz anders: hell, —  hell wie ein Kinderlied. Ein wohliger Kuss neben meinen Mund, ich halte ganz still vor Erwartung, ein weiterer wohliger Kuss und Lorim´s kühle Zunge auf meiner Wange, ganz spitz und fein.
Dicht liegen unsere Körper aneinander, über einander. Versinken ineinander. Die Welt um uns verschwindet, meine Sinne spüren nur noch unsere vibrierenden Leben —  ganz hingegeben.  Sinne verschwinden im Raumlosen, Zeitlosen. Lorim´s Körper wird gläsern durchscheinend, ich sehe den Mond durch den gläsernen Körper, diffus.  Bald ist Lorim´s Körper verschwunden, ich bin allein. Große Trauer kommt auf, Tränen der Trauer in meinen einsamen Augen. Eine warme Woll-Decke hat Lorim mir gelassen, ich wickele sie um meinen Leib, der fröstelt. Wo ist Lorim nun?
Der Schlaf, die Träume sind ohne Aktionen, nur der alles durch-schwebende, stille Gedanke an Lorim.  Auch meine Seele sucht nach Lorim. Meine Seele müsste es wissen.
Am Morgen eine zarte, neblige Stille vor dem Sonnenaufgang. Da liegt ein Stück eines Schleiers, den Lorim gestern abend trug. Duft, wie Lorim, ja ! Lorim´s feiner Feen-Duft, bisher noch nie erlebt, ah, das also ist Feen-Duft ! Ich werde diesen Duft in Erinnerung behalten so lange ich lebe. Wie die schönste Blüte — auch Lorim´s Erscheinung bleibt mir wie eine Blüte in Erinnerung, rosa, flatternd, von bunten Insekten besucht, leicht summend. Ich schlafe wieder ein, der Traum ist rosa Schleier, rosa treibender Nebel, Lorim´s letzte Botschaft.
Dann ist die Sonne richtig aufgegangen, und der Verkehrslärm tönt aus der Stadt herüber, Recken, letztes Gähnen, Gesicht waschen, ankleiden — doch Lorim schwebt durch meinen Geist. Kein Vergessen. In der Kneipe einen Kaffee getrunken, darüber schwebt Lorim´s Schleier . . .



Here my English translation:

1) Lorim
-- in an old town I wander about. This town presents itself in the old, decayed walls, gloomy, narrow tunnels for pedestrians, railway crossovers with black smoky locomotives, dark red and greasy brick walls, grey clad pedestrians, modestly filled shops, gloomy bars . . . . something I am searching. As always I am clad in a leg long, wide skirt, and under it a knee long, almost white under skirt with a grey laced margin, both skirts are wide and somewhat fluttering. I sit down in a bar which opens to the street, sit down on a bar stool.
My skirt? Light green with narrow yellow stripes, vertical. Several red dots spread irregularly in between.
Somebody sits on the neighbouring stool, turned towards me. I put the left foot on a crossbar of his stool. He stretches his hand and touches my left knee, of which I had withdrawn the skirt a bit. I feel very cosy in this dark old town atmosphere. Then I feel another hand from beneath under my skirt. This hand touches my naked skin above the long-stocking top, at the very top, where the skin is so sensitive, so erogenous. The hand moves farther up and touches and embraces my almost naked lower body. I look down, and a pair of soft, loving eyes looks at me. Somebody sits down there on the floor and under my stool and gives me these flatteries.
My skirts are wide, and that is always a temptation to let in the cool air and thoughtless insights. I think, THESE are the original reasons for me to love wearing skirts, beginning in early childhood. And with increasing age this desire grows. I need these skirts to fulfill my strong and fine auto-eroticisms. I love my body, especially the skin. I like it when also others love my body.
And I like to cover my legs with fine, long stockings. They leave on top a portion of my upper thighs free — free for the entrance of cool air and free for more or less wanted insights from other people and animals. And I like to support the long stockings with one or two pairs of suspenders that are fixed to a girdle under my upper garment — as is common in our culture since centuaries, rather for women and children than for men. During conversation I now and then show the suspenders with the well known flashing wire claps at their end by which I suspend the stockings. The decoration of my body, I think.

 
 PICTURE: The stocking suspender
All these are predominantly acquired or self educated psychic patterns, created by coining experiences during childhood or youth. Or may be from innate erotic desires, my very own desires.
Those are good erotic feelings, also when watching old photographs or make respective  drawings myself — mostly about boys to whom I feel related because I once was a boy myself.
My big dog rises and pushes his nose under my skirt, he licks down there, devoted. Very much liked sensations. He licks at the sensitive sides of my naked thighs, for a long time, may be ten minutes, fervently.
I get up, and the person under my stool and the dog follow me. The person is a little shorter than me, perhaps a fifteen years old being, girl or boy. The clothes don´t indicate anything. Neither the soft, clear voice. “May I go with you? I shall maintain your house, eat a little and celebrate my sleeping and dreaming.“ The child wears a long coat. The hair falls down to the neck and waves softly in the wind. At times I watch beige stockings under the coat, such as I have them. “How shall I call you?“ Only a shrugging. “May I say Eike? That fits for both, girl and boy.“ A nodding. Eike starts humming softly a clear song. Tears come out of may eyes, it´s all so beautiful. We sit down on a small wall near the harbour, and I enjoy. Lovingly Eike proceeds humming. Eike moves the flaps of the coat to the side, and I see the stockinged knees.
Much warmth in my heart.  Eike, a big child with much emotions.   “I would love to hug you a bit, yes?“ But that would be too much for Eike, rejects. Touches my neck and my arm. Plucks a  little yellow fllower from the wall, “isn´t that enough?“  I lay the flower on my now blue-green checkered skirt, a yellow-blue-green radiating in the lap. There is also a beaming in Eike´s face. At our feet lies my dog.
The coat wider opened, and Eike shows a beige-pale-green checkered skirt.  “It´s a dress, look here, the upper part has the same pattern.“  The stockings are also beige and match the dress.  “Which pattern is that? A Scottish Tartan?“  “Oh, something like that. I once was in London where I saw a scottish textile shop, there I purchased this fabric, and my mother . . . she is so good in tailoring. She has stitched the dress for me.“
“I prefer dresses to trousers, and skirts, all coloured, at most checkered, Scottish style, or Irish style. — Also to school,“ — “and matching stockings?“  “Yes, of course, look here, this length, longer than yours,“  and Eike pulls up the skirt And shows me the upper end of the stockings, at the hight of the hip, fixed at something in the underwear. And pulls the skirt down again, spreads it over the thighs. “Those are my suspenders, genuine with wire clasps, not such children buttons as yours,“ I hear a slightly mocking remark. Which, however, misses the reality, because I, too, use such clasps.
“And now you perhaps want to know whether I am a girl or a boy?“ — “Well, in the bar I still had this question in mind, but now no longer. For me you beam a lot of both, boy or girl, this or that. It is wonderful !“ — “I am glad, so I want to be. I shall not show to you, please do not trouble or guess. Let it be as you feel it. Should you once see me naked don´t take it literally or serious what you see, at best you look into another direction.  It will all be wrong anyway.“
We go to my little hut in a suburban garden. No, that´s rather a little and old parc. There stand two tall ginkgo trees.  “I don´t like your name, Eike, it sounds so hard,“ I mention. “Invent another one,“ the child says.  I think of a few: Lorim, Larion . . . — “it´s at last your decision,“  I hear, “but perhaps we may use this or that name, in a change . . ., or?“  In the mean time I detect, Lorim is a fairy, perhaps a girl-fairy, a non-human creature, merely similar to humans. “I can in no way be classified,“  smiles Lorim.
No, a girl-fairy is not right. Using my language, German, I should say das Fee, neutral, without a gender. Lorim, das Fee. Larion, das Fee   (Fee = fairy).
We are sitting under the Ginkgos on the neglected grass. The name of my dog, our dog I say now, is Nanok, was so since ever and shall not be changed. And my name? I ask Lorim, “now, perhaps Arion? No that would resemble Larion too much, but why not? Do we both not resemble each other?  So:  Larion.“
Lorim wears heavy ski boots, robust as it hardly matches the tender legs and pale stockings, I think. “Why don´t you take them off here in the garden,“ I ask. “Oh, I love the contrast between the old fashioned ski socks, the beige stockings and the dark brown boots — almost like my flag.“   “And in addition your colourful garment !“ 
“You know, I love my legs — and above all, I love my whole body. At times I wish to have fine, tender wings — eactly like the ephemera flys´ wings. “I then will buzz through the air — but just now it would not work.  I feel you wish it, but just now not. Or like a caddis fly, here is a picture for your report:“
 
 PICTURE: a caddis fly
Lorim lies down on the back, erects the knees and falls asleep. After a time comes a yellowhammer male and perches on one of Larion´s erected knees. A new contrast: the brown patterned bird with the yellow radiating head and Lorim´s beige knee. The wide dress fabric wrapped around the body. The arms crossed under the fine head. The long brown hairs spread out over grass and herbs, spread like a gloriole. Lorim begins silently to twitter, the bird takes over with a small bird´s song. I hear, “Wie, wie hab´ ich dich lieb, how much do I love you.“
The child sets up, yawns and begins to caress the legs, to massage, bows down and kisses the knee. Laughs lively and says, “do you now see whether I am a girl?“. The bird has proceeded a few metres and picks in the grass, a second bird, without the radiating yellowness on the head is at his side and also picks. Larion looks touched at them and says, “we should eat something, I shall prepare a porridge, right? Do you have?“
“And make a cereal coffee, please with goat milk.“    Lorim´s wide dress skirt flys around when raising up, and I watch the long legs in the beige stockings — almost their whole length. Laughs shrilly and pushes with the hands the skirt downwards — confused? I don´t believe.  But then the fairy climbs up the cherry tree and plucks some sweet cherries, laughs at me and lets the skirt continue to fly around — I think, like fairy wings. Leaps down, and as the dress flys around Lorim´s head, I immediately look at another direction, because it is my duty — according to our arrangement, our Love.
Love? Yes it is indeed. Slightly erotically tinged.
For dinner we go on sitting on the lawn. Lorim lays down and pulls me toward itself, tempting like the yellowhammer before. “Wie hab´ ich dich lieb,“ — “how much do I love you,“ exactly that way. I am totally touched and allow to become seduced. Lorim pulls me at its side, caresses my knees, coos like one of these turtle-doves in the parc, and I ask, “are you a dove? What are you?“ Lorim laughs at me and turns to the side. “Do you still not know? A fairy, a lover-child.“ — and kisses me softly on the cheek, “a kisser-child, a turtle-child“.
Lorim strokes along my legs, from foot to the upper end of my stockings — I feel cosy because of the slight roughness of the fabric, — strokes over the stockings, vibrations inside the legs, the child catches with the finger points the stocking-fabric and pulls it a little footwards, thereby stretching the elastic suspenders a little downward —, looks into my eyes, oh, how beautiful: Lorim´s eyes are multicoloured, blue-green, with tiny golden dots, black eyelashes with small droplets like honey on love flowers, meant for the bumblebees — and a little teary the eyes . . . .
. . . and pulls my underwear with the suspender footward, unclothes me thereby a little — fine lined brows, also black, no frowning, all smooth, childlike relaxed. Knowing, wise eyes. Smiling lips, rosy and childlike full — as I said: everything fairylike.
Strokes with the groping hand over my abdomen and deep under the loose dress and finds all my body-chakras. The cakras vibrate under the fairy-childlike touches. They give what they have: the longing for earth, for vividness, for bodily nearness, for the cosmic extent of the emotions, for the lust of the own voices, for the searching views deep into the inner, for the ascend into infinity with lightning speed with sharp, even intellectual,  observing.
The dog raises also and feels touched, comes lightly snuffling, again lays down , close to my side. Lorim climbs on my belly, I observe the vibrating vividness of Lorim´s inner, the organs, and I stretch my arms over my head sideways, groan with lust. Lorim´s groaning is very different:  clear and high, — clear like a nursery-rhyme, high like a child´s loving voice. A comfortable kiss close to my mouth. I keep still for expectation, another comfortable kiss, and Lorim´s cool tongue on my cheek, very pointed and fine.
Closely lie our bodies together, above each other. Sink into each other. The world aound us disappears, my senses feel only our vibrating life — totally devoted. Senses disappear in the spaceless, the timeless. Lorim´s body becomes glassy transparent, I see the moon through the glassy body, diffus. Soon Lorim´s body has disappeared, I am alone. Great sadness comes, tears of sadness in my lonely eyes.   Lorim left a warm woolly blanket for me, I wrap it around my body which feels cold.   Where is Lorim now?
The sleep, the dreams without actions, only the still thought on Lorim floating about. My soul, too, searches for Lorim. My soul should it know. 

In the morning a tender, foggy silence before sun rise. There is a piece of a veil which Lorim wore yesterday night. Fragrance like Lorim, yes ! Lorim´s subtle fairy smell, so far never experienced yet, ah ! this is fairy smell !  I shall keep this smell in remembrance for my whole life. Like the most beautiful flower — Lorim´s appearance will also remain with me like the finest flower, pink, fluttering, visited by coloured insects, softly humming.  I again fall asleep, the dream is pink veil, pink drifting fog, Lorim´s last message.



Later sun has really arisen and traffic sound passes from the town.  Stretching, last yawning, washing my face, dressing — but Lorim hovers in my mind. No forgetting. Having my coffee in the bar, above me flies Lorim´s veil.


 
2) Lorim und Snatam in der arabischen Wüste
Ohhh, das ersehnte Feen-Wesen Lorim ist zurück. Wochen nach der ersten Begegnung, nach dem ersten Liebeskuss. Leicht wie Schmetterlingsflügel weht es im Garten, unter dem Kirschenbaum. Es sind Schmetterlingsflügel, lang und spitz, wie durchleuchtend. Ich halte die Augen geschlossen, will Lorim vor den inneren Augen entdecken.
In meinem Halbtraum steht Lorim in einer weiten, weiß-gelben Wüste, hügelig, fahl-blauer, etwas trüber Himmel, in der Weite ein paar Bäume, Büsche, ein blauer See, nur als ein Streifen zu erkennen, eine Oase. Ich sitze, doch um uns herum knien viele Leute, Frauen, Kinder —  die Männer in schwarzen Kaftanen, die Farbe des Grauens, der Trauer, der Angst. Grün-weiß karierte Kopftücher — die Farbe der Hoffnung?  Die Frauen und Kinder in bunten Gewändern, in grünen Farbtönen, die Farbe des Propheten. Farbe der weltweiten Liebe.
Ein kleiner Chor mit Instrumenten, die Sängerin Snatam aus dem Punjab ist gekommen, uns zu besänftigen, sanft zu machen, unsere Liebe zu erwecken. Liebe, die in jedem Menschen verborgen ist. Leicht zupft jemand eine Sitár, stimmt den Raga an, und die Tabla fällt mit ein paar Schlägen ein. Snatam singt ihre zarten Lieder. Den Kindern werden die Augen groß. Den Müttern fließen die ersten Tränen, und sie summen mit. Ein paar Kamele ziehen vorüber und schauen aufmerksam zu uns, doch niemand steht auf, um sich um sie zu kümmern. 


 Snatam Kaur singt weiter, und ihre Stimme wird weiblicher, dringender, einige Männer beginnen zu zittern in ihren düsteren Kaftanen. Auch ihnen fließen schluchzend die ersten Tränen in die Bärte. Sie öffnen ihre Kleidung und holen die Waffen  hervor, ihre russischen Kalaschnikows. Einer nach dem anderen steht auf und geht in die Wüste, alle schmeißen ihre Waffen auf einen Haufen. Schließlich, als alles dort liegt, gießt jemand Petroleum darüber und zündet sie an und lässt sie verlodern.
Einzelne Explosionen im Feuer. Zuerst Gestank, ja, Leichengestank! Doch ein paar Frauen holen Flaschen aus ihren Gewändern und gießen Parfums in die Glut, der Rauch wird rosa und die Wüste beginnt zu duften, „Rosenöl aus Bulgarien,„ lacht ein Kind.
„Ich habe ja nie so tief geschaut,„ sagt einer auf Deutsch neben mir schluchzend, „habe das ja alles ja nie gesehen.„
„Alláh akbar,„ murmeln bald alle, beugen sich kniend vor. Snatam singt noch lange, bis tief in die Nacht, wie die Kinder schon schlafen, in ihre spärlichen Tücher gehüllt. Bei jedem der Kinder sitzt schließlich einer der Kämpfer und hält schützend seine Hände über den Schlaf, hat seinen schwarzen Umhang abgeworfen und versucht, die Weiße seiner Kleidung zu zeigen. Oft sind die Kinder-Träume unterbrochen durch Schreckensschreie, Schütteln der gemarterten Seelen, und Snatam geht umher und summt ein weiches Schlaflied für die Kleinen. „Sie werden ihre Qualen nie wieder vergessen,„ sagt sie, „selbst ihre Kinder und Enkel nicht. Dennoch: meine Lieder.„
In der Ferne ist der Schein eines brennenden Dorfes. Am Morgen kommt von dort schließlich eine Gruppe von vielleicht hundert Leuten, schwarze Kämpfer, weinende Frauen und Kinder. Snatam geht ihnen entgegen und begleitet sie hier her — nur singend. Und sie umarmt jeden Ankömmling, auch die schwarzen Männer mit ihren Waffen, die bald ihre schwarzen Kaftane abwerfen, und die Waffen auf den glimmenden Haufen werfen. Sie sehen Snatam ins Gesicht und hören ihre Lieder, und mancher fängt an zu weinen, laut und voller Schmerzen.
Ein Mann steht auf und beginnt mit einem Gesang. Und er hält eine kleine Rede, „Alláh´s Friede ist nun zu uns gekommen, dank Snatam, dank unseren Frauen und Kindern, dank diesem heiligen Wesen Lorim, das hier steht. Alláh sei Dank! . . .„ und so weiter.
Wieder kommt die Kamelherde vorbei getrottet. Ein schmaler Pfiff, von Lorim geäußert. Ein Kamel sondert sich ab und kommt zu uns, schnuppert an Lorim´s Haaren. Lorim tätschelt die Nase des großen Tieres, das den Kopf beugt. Es legt sich hin, und Lorim, Snatam und ich klettern auf den Rücken des willigen Tieres, das aufspringt und langsam in Richtung des fernen Sees, der Oase wandert. Viele der Männer, Frauen und Kinder wandern mit, vor uns, überall, ein großer Schwarm von geheiligten Menschen.
Die Oase in einer Senke. Nach vielen Stunden, am späten Nachmittag kommen wir ans Ufer, die Kamele trinken gemächlich und legen sich hin. Wir Menschen sitzen dazwischen, ein paar Kinder sind eingeschlafen, lehnen sich an ein Kamel. Menschen gehen ans Ufer und füllen sich einen Becher zum Trinken. Mütter waschen ihre Kinder. Snatam spielt auf einem Harmonium und singt langsame und leise Melodien dazu. Nur in ihrer Nähe können wir das hören. Wie die Tabla beginnt, stehen ein paar Leute auf und tanzen gemessene Schritte. Ein paar Männer kommen schüchtern zu ihr, sagen ihr ein paar Worte, und ich verstehe, sie freuen sich über die Schlichtheit ihrer Musik, auch über die Tiefe. Einige legen Früchte vor sie auf den Boden, auf ein Tuch, das einer ausbreitet.
Jemand bringt den Musikern Wasser in kristallenen Bechern. Und Decken für die Nacht. „Nun können wir ein Feuer machen, das nur mit reinem Holz gefüttert wird. In dem keine Sünden verborgen sind.„
Ein großes, dünnes Kind kommt zu mir, steht lange neben mir als ob es etwas erwartet, nimmt sorgsam meine linke Hand und legt sie sich auf den schwarzhaarigen Kopf, ich spüre, es möchte gestreichelt werden. Tränen fließen aus seinen Augen, es weist auf Snatam und hebt den Zeigefinger: hör mal! Ein großes Gefühl der Liebe in mir, das Kind ist mühselig gehüllt in rauchverschmierte Tücher. Snatam schaut herüber und ändert ihre Musik, nun kind-freundlich, zart, heilend. Andere Kinder schauen zu ihr und bekommen große Augen vom Zuhören.
Snatam nimmt eine große Orange und reicht sie dem Kind neben mir. „Kinder sind die Seele des Mensch-Seins, wir müssen sie mit zarten Händen und weichen Liedern verwöhnen,„ sagt sie. Snatam nimmt ihren Turban ab und wickelt das Tuch dem Kind um den Leib. Die kristallene Brosche am Turban heftet sie einem anderen Kind an die Brust.
— wendet sich einem der harten Männer zu, der unter Tränen in der Nähe hockt, reicht ihm lächelnd eine Orange von den gespendeten. Er schneidet sie auf, teilt sie und verteilt die Segmente an andere Männer.  „Sieh,„ sagt Snatam, „das ist mein Islam! Mein Islam der Liebe  — und nicht der Schwerter und des fließenden Blutes und der gequälten Frauen und Kinder!„  Den Mann schüttelt es und er schluchzt laut. „Ich muß schluchzen, es war alles so schrecklich,„ sagt er, „ich mag mir nicht das Gesicht unter den Händen verbergen, ihr alle sollt es sehen„
Im Hintergrund schwebt Lorim, durchsichtig, lächelnd. Mit dem Schleier wedelnd, Rosenduft weht aus dem Schleier, „oh, ruft ein Kind, wieder die Rosen aus Bulgarien!„  Alle Menschen, die nun hier sind, werden umhüllt von dem Duft, und Snatam ändert wieder ihre Melodie auf eine Liebesweise, zuerst ohne den harten Schlag der Tabla. Nach ein paar Takten fällt die Tabla vorsichtig ein, und es entsteht eine tänzerische Musik, manche Menschen stehen auf und tanzen hingegeben, der Rosenduft breitet sich aus.
Ein kühlender Wind macht sich auf, und in den Palmen raschelt das Laub. Ein paar kleine Wellen auf dem See, und ein Schwarm Enten steigt auf. „Seht,„ sagt Snatam, „nun werden der Rosenduft und die Liebe im Land umher getragen, vom Wind, von den Vögeln, von unserem Willen.„:
Im ersten Morgen, eben vor Sonnenaufgang kommt eine Gruppe von etwa 40 Leuten zu uns, Frauen und Männer, auch ein paar größere Kinder. Alle sind hell gekleidet, meistens in Weiß. Viele tragen einen weißen Turban oder wenigstens einen weißen Schleier. Im Hintergrund stehen drei weiße Lastwagen, mit denen sie gekommen sind. In hellgrüner Schrift steht etwas außen an geschrieben, ich entziffere „Frieden“ und „Liebe“ in vielen Sprachen. Die Leute warten auf einen vierten Laster, der Lebensmittel bringen wird. Alle, die hier sind, beteiligen sich daran, ein schmales Festessen für alle zu bereiten. Dann stellen Snatam und ihre Musiker sich auf einen kleinen Hügel, und Snatam beginnt mit neuen Liedern, allen unbekannt. Lang gezogene, feierliche Laute, die friedlich erscheinen, eine Art Morgenandacht. Nach einer halben Stunde beginnen Sitár und Tabla. Sehr einfache Wiederholungen von Akkorden. Das Tempo nimmt zu, langsam . . .

Ich wache bei Sonnenaufgang auf und sehe Lorim unter dem Ginkgo-Baum neben mir sitzen, „im Osten ist wieder Friede,„ flüstert das Wesen. „Dank dem Friedensgeist!„



Here my English translation:


2) In the Arab desert I meet Lorim and Snatam
Ohhh, I since many weeks longed for the fairy Lorim to come back. Yes, weeks after our first meeting, after the first kiss in love.  Then, like light wings of a butterfly it blows in the garden, under the cherry tree. It is the wings of a butterfly, long and pointed, almost transparent. I keep my eyes closed, want to detect Lorim before my inner eyes.
Lorim stands in my half dream in a wide, white-yellow desert, hilly, livid blue sky, in the distant some trees and shrubs, a blue lake, only seen as a narrow stripe, an oasis.  I sit, but around us many people kneel, women, children — men in black kaftans, the hue of horror, of sadness, of fear. Green-white chequered head-scarfs — the colour of hope? Women and children in bright garments, in green tones, the Prophet´s colour. The colour of world wide Love.
A little choir with instruments, the singer Snatam from the Punjab, have come to soothe us, to render us mild, to awaken our Love. Love as is hidden in every human. Somebody plucks a sitár with ease, strikes up the raga, and the tabla joins in with a few beats. Snatam sings her tender songs. The children´s eyes grow wide. Mothers run their first tears, and they join with a hum. A few camels pass by and look attentively to us, but nobody rises to care for them.

Snatam Kaur continues singing, her voice grows more feminine, more urgent, a few men start trembling in their dark caftans. To them also flow the first tears into their beards, sobbing. They open their garments and take out their weapons, their Russian Kalashnikows. One after another rises and walks into the desert, all throw their weapons on a heap. Finally, when everything lies there, somebody pours petroleum over it and lights it and leaves it flame up.
Few explosions in the fire. First a stench, yes a cadaverous smell ! But a few women take bottles out of their robes and pour perfumes into the glowing. “Rose oil from Bulgaria,“ laughes a child.
“I had never looked so deep,“ said a man in German besides me, sobbingly, “never saw all this that way.“
Soon all murmur, “Alláh akbar,“ “God is great“,  kneelingly bowing down. Snatam continues singing for a long time, until deep into night. Children already sleep wrapped in meagre clothes. With each child sits one of the warriors holding his hands such as to protect its sleep, having thrown down his black cape and trying to show the peaceful wihteness of his underclothes. Often the children´s dreams are interrupted by screamings, by a shaking of the tortured souls, and Snatam wanders around humming a soft lullaby for the small ones. “They will never forget their tortures,“ she says, “even not their children and grandchildren. Nevertheless my singing.“
In the far distance the shine of a burning village. Finally in the morning approaches a group of about hundred people, black fighters, weeping women and children. Snatam goes to meet them and accompanies them to our place — singing. And hugs every arriver, even the black men with their weapons. Who soon throw their black caftans and also fling their weapons into the glowing pile. They look into Snatam´s eyes  and listen to her songs, and some start to cry, loud and full of grief and dispair.
A man rises to his feet and starts with a song. And he gives a small talk, “Alláh´s Peace has come, thanks to Snatam, thanks to our women and children, thanks to the holy being Lorim who stands here, Thanks to Alláh . . .“   and so on.
Again the flock of camels trots by. A short whistle, uttered by Lorim, and one camel separates and comes and snuffles at Lorim´s hair. Lorim pats the snout of the big animal that bends its head. It lays down, and Lorim, Snatam and I climb on the willing animal´s back. It leaps up and wanders slowly towards the distant lake, the oasis. The other camels, and many of the men, women and children accompany us, in front of us, all over, a big swarm of blessed creatures.
The oasis in a flat hollow. After many hours, at late afternoon we reach at the shore, the camels drink leisurely and lay down. We humans sit in between, a few children fell asleep, leaning to a camel´s side. People go to the shore and fill a beaker for drinking. Mothers wash their kids with pure water. Snatam plays on her harmonium and sings slow and soft melodies. Only who sits close can hear them. As the tabla starts, a few people rise and dance gravely. Some men approach her shyly, say few words, and I understand they enjoy the simplicity of her music, also its healing depth. They put some fruits in front of her, on a cloth that somebody spreads.
Water is given to the musicians in cristalline beakers. And blankets for the night. “Now we can lit a fire which is only fed with pure wood. In which no sins are hidden.“
A tall, slim child comes to me, stands for a long while besides me as if it expects something, then takes carefully my left hand and puts it on its black haired head, I feel the child wants to be caressed. Tears drop out of the eyes, it points at Snatam and raises its forefinger:  “listen !“   A great feeling of Love within me, the child is sparsely wrapped in smoky clothes. Snatam looks to the child and changes her music, now child-friendly, gentle, caring. Other children look at her and get wide eyes from listening.
Snatam takes a big orange and passes it to the child besides me. “Children are the soul of being human, we must coddle them with tender hands and soft songs,“  she says. Snatam takes off her turban and wrappes the cloth around the child´s body. She fastens he cristalline brooch from the turban on another child´s breast. 
 — turns towards one of the hard men who squats in tears near her, reaches him smilingly an orange of the given ones. He cuts it into pieces, and distributes them to the other men. “Look,“  says Snatam, “that is my Islam! My Islam of Love — and not that of the swords and the running blood and the tortured groaning women and children ! The man is shaken and sobbs loudly. “I must sobb, everything was so horrible,“ he says, “I may not hide my face behind my hands, you all shall see it.“
In the background hovers Lorim, transparent, smiling. Waging the veil, rosy fragrance flyes from the veil. “Oh,“ calls a child, “again the rosy fragrance from Bulgaria!“ All humans that are now here are surrounded by the fragrance, and again Snatam changes her melody into a Love tune, at first without the hard beat of the tabla. After a few times the tabla comes carefully, and a dancing music starts. Some people rise and dance devotedly, the rose smell spreads out.

A cooling wind begins with a faint blow, and the palm leaves rustle. Some small waves on the lake, and a swarm ducks rise into the air. “Look,“ says Snatam, “the rosy fragrance and Love will now be carried into the land — by the wind, by the birds, and by our will.“

In early morning, just before sun rise arrives a group of about 40 people, Women and men, and a few older children. All are in light clothes, mostly white. Many wear a white turban or at least a white veil. In the background stand three white lorries with which they are come. Something is written on them, and I decipher “Peace“ and “Love“ in many languages. The people await a fourth lorry with food. All who are here participate in preparing a small breakfast for all. Then Snatam and the musicians stand on a low hill, and Snatam starts with new songs, unknown to everybody. Long solemn tunes, peaceful, a kind of morning service. After half hour Sitár and Tabla begin. Very simple repetitions of accords. Tempo increases, slowly . . .


Waking up at sun rise I see Lorim sitting under the ginkgo tree besides me, “Peace has come back to the East,“ whispers the fairy, “thanks to the peace spirit !“


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